Erfolgreiche Videowerbung abseits von YouTube

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“Videowerbung? Nee, auf Youtube wollen wir keine Werbung schalten.” Diesen oder ähnliche Sätze bekomme ich häufig zu hören, wenn ich Kunden Videowerbung vorschlage. Und ich kann es ihnen gar nicht verübeln. Wenn man wie ich aus der Google Welt kommt, fällt der erste und oftmals auch der einzige Gedanke beim Thema Videowerbung eben direkt auf YouTube. Leider lassen wir uns dabei ein ganzes Universum entgehen. Denn mithilfe von Programmatic Advertising ist es schon längst möglich, Videowerbung über YouTubes Grenzen hinaus auf professionellen und redaktionellen Umfeldern zu schalten.

Über die Effektivität von Videowerbung brauchen wir nicht lange zu reden. Wenn schon ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, wie viel sagen dann 30 Bilder pro Sekunde in einem Video aus? Emotionen, Botschaften und die Präsentation der eigenen Marke lassen sich großartig in einem Video übertragen, um Menschen wirklich zu erreichen. Das ist schon lange bekannt. Klassische Fernsehwerbung war und ist ein Millionengeschäft. Im Fernsehen werden Sendungen alle 23 Minuten für 7 Minuten unterbrochen. Viele finden das zwar nervig, aber trotzdem sind die langen Werbeunterbrechungen allgemein akzeptiert. Denn im Gegenzug bekommen wir kostenlose Inhalte zu sehen.

Doch für die meisten Marken ist klassische Fernsehwerbung nach wie vor zu teuer und damit irrelevant. YouTube hat den Markt ein Stück weit revolutioniert. Zum einen konnte auf einmal jeder zum Filmemacher werden und zum anderen konnten Unternehmen ihre Videowerbung erstmals ganz einfach im Internet schalten. Ein großer Schritt nach vorne. Leider war das bei vielen aber der letzte Schritt. Woran liegt es? Unwissenheit oder Bequemlichkeit?

Für mich persönlich war es ersteres. Als mir die Möglichkeiten der programmatischen Videowerbung aufgezeigt wurden, war ich überrascht, wie viel in Sachen Videowerbung heute geht. Von wegen nur YouTube… Es gibt tausende Seiten, Apps und Geräte, auf denen Videos veröffentlicht werden, vor denen Du Deine Werbespots schalten kannst. Darunter auch Premium Publisher wie z.B. Spiegel Online. Diese Art der Videowerbung nennt sich In-Stream Werbung und ist programmatisch buchbar. 

Der große Unterschied zu YouTube: qualitativ hochwertige Umfelder und redaktionelle Inhalte, wohingegen auf YouTube vornehmlich User Generated Content veröffentlicht wird und es sich mitunter um Videos handelt, vor denen Du mit Deiner Marke nicht erscheinen willst. Als Werbetreibender haben wir also die Entscheidungsmacht, ob unser Video vor einem Nachrichtenartikel auf Spiegel Online läuft oder einem Fortnite Let’s Play – je nach Zielgruppe und Kampagne kannst Du entscheiden, in welchem Umfeld Deine Videowerbung erscheinen soll. Absolut flexibel. Ich finde, das ist bereits ein großer Schritt nach vorne in der Entwicklung der Videowerbung. Aber da geht noch mehr!

Eigentlich wollte ich Buzzwords vermeiden, aber ich muss das Kind jetzt einmal beim Namen nennen: Connected TV –  kurz CTV. CTV ermöglicht einfach gesagt das Schalten von Video-Werbespots auf Smart TV’s. Es ist DIE Möglichkeit für Mittelständler und alle, die sich klassische Fernsehwerbung nicht leisten wollen, auf TV-Geräten Videowerbung zu schalten. Und der Markt boomt – denn  vor allem die 20- bis 49-Jährigen sind längst genervt von langen Werbeunterbrechungen und der Einschränkung, sein Leben nach den TV-Zeiten richten zu müssen anstatt andersrum. Mittlerweile sind auch die klassischen TV-Sender auf den Streaming-Zug aufgesprungen und bieten ihre Programme in Streaming-Portalen und Mediatheken an – werbefinanziert mit mehreren kleinen Werbespot-Unterbrechungen. Und auch diese Werbeplätze kannst Du programmatisch buchen. Alles Weitere, was Ihr zu Werbung auf Smart TV’s wissen müsst, könnt Ihr hier nachlesen. 

Der eine oder andere Google-Enthusiast horcht jetzt wahrscheinlich auf und sagt, dass das auch längst mit YouTube Werbung möglich sei. Das ist absolut korrekt. Doch YouTube hat auf einmal riesige Konkurrenz bekommen. User Generated Content konkurriert mit professionellen Fernsehproduktionen. Ein unfairer Kampf. Natürlich ist YouTube günstiger, was die Kontaktpreise angeht. Doch der große Qualitätsunterschied, den es nun mal gibt, ist beeindruckend. Und damit kommen wir wieder zurück auf die Frage, in welchem Umfeld wir unsere Videowerbung schalten wollen. Lieber das Fortnite Let’s Play-Video oder doch besser bei Joko & Klaas?

Fakt ist, Video-Buchung hat also in den letzten Jahren große Schritte nach vorne gemacht, das Angebot ist nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ enorm gestiegen. Werbetreibende haben heute die Qual der Wahl wo sie ihre Video-Spots platzieren wollen. Sie sind längst nicht mehr auf YouTube alleine angewiesen und können ihre Videowerbung sogar während bekannter TV-Formate schalten. Alles programmatisch steuerbar, messbar, flexibel, zielgruppengenau. Ich finde, jetzt kann die Kreativabteilung nachziehen. Jährlich beim Super Bowl werden aufwendige und neue TV-Spots gezeigt. Und das Ergebnis? Die Zuschauer gehen während der ca. vierstündigen Übertragung lieber während des Spiels auf die Toilette, um die Werbung nicht zu verpassen. Lieber Werbung sehen, als den eigentlichen Content – der Traum eines jeden Werbetreibenden. Vielleicht bleibt es auch beim Traum, aber das war Fernsehwerbung für mittelständische Unternehmen bis vor Kurzem auch noch, und ist nun Realität. Insbesondere CTV schlägt lineare Fernsehwerbung mit der Kombination von genauer Ausrichtung und Messbarkeit um Längen und macht für mich die hohen Preise für klassische TV-Werbung kaum noch nachvollziehbar. 

Am Anfang dieses Artikels hab ich die Frage gestellt, woran es liegt, dass Videowerbung ausschließlich mit YouTube verbunden wird. Ist es Unwissenheit oder Bequemlichkeit? Warum nutzen so viele Unternehmen diese Möglichkeiten noch nicht und bleiben bei einem veralteten Videowerbung-Konzept? Nach dem Lesen dieses Artikels sollte zumindest das mit der Unwissenheit keine Option mehr sein. Und Bequemlichkeit? Kann ich nicht nachvollziehen. Video-Kampagnen lassen sich heute dank Programmatic so bequem wie nie zuvor steuern. So, für mich heißt es jetzt erstmal ab auf die Couch. Ich glaube, es gibt eine neue Folge Joko & Klaas. 😉

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Wer hat's geschrieben:

Sebastian Holler
Hex Hex, er hört und versteht wie kaum ein anderer, was sich unsere Kunden wünschen – und zaubert mit Charme, Kunst und Magie herbei, was uns alle glücklich macht. Seine Bühne ist das datengetriebene Marketing und sein Gegenüber dabei der Star der Manege.

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