Wusstest Du, dass am 23. August 2005 das erste YouTube Video online ging? Darin zu sehen war Mitgründer Jawed Karim unterwegs in einem Zoo von San Diego. Klingt vielleicht nicht ganz so spannend in Anbetracht der heutigen Auswahl. Seitdem hat sich einiges getan und man kann mit Verlaub sagen, Videos boomen! Rund 1,9 Milliarden monatlich aktive Nutzer werden heute auf YouTube gezählt und der Wunsch nach Bewegtbild-Content wird überall immer größer. Generation der Millennials sei Dank! Was Du davon hast und was Du unbedingt zu Instream und Outstream wissen solltest, verraten wir Dir in diesem Artikel!
In einer HubSpots Befragung gaben rund 71 % der Teilnehmer an, deutlich mehr Video-Content zu konsumieren, als noch vor einem Jahr. Rund 53 % wünschen sich sogar noch mehr bewegte Bilder. Ganz oben auf der Wunschliste der Inhalte: Videos von Unternehmen. Wer also jetzt smart ist, nutzt das große Potenzial und profitiert von den Vorteilen eines gezielten Video Marketings mit echter Substanz.
Dass Online-Video-Formate aktuell an immer größerer Bedeutung gewinnen, lässt sich nicht verleugnen. Mit den mobilen Möglichkeiten lassen sich heute Videos nahezu überall streamen. 2007 wurde die erste Werbung bei einem YouTube-Video untergebracht. Heute steigen die Umsätze für Video-Online-Werbung kontinuierlich an. So liegen die Video Marketing Vorteile klar auf der Hand: Prognosen gehen davon aus, dass 2021 Online-Werbung rund 52 % der weltweiten Werbeausgaben ausmachen wird. Auch für Deutschland scheinen die kommenden Jahre ein digitaler Wendepunkt in Sachen Video-Werbung zu werden. Erstmals geht man davon aus, dass mehr als doppelt so viel Geld in Online-Werbung (9,2 Milliarden €) als in TV-Werbung (4,4 Milliarden €) investiert wird.
Bisher dominieren noch klassische Streaming-Formate bei Online-Videos: Werbung wird vor, während, nach oder bei einem Wechsel zu einem anderen Video geschaltet. Instream, als welches das Format bezeichnet wird, spielt immer noch die dominierende Rolle. Das große Problem, das seit vielen Jahren bekannt und immer wieder diskutiert wird, sind die knappen Ressourcen des Instream-Inventars. Auch heute noch steigt die Nachfrage deutlich schneller als das Angebot.
Instream-Advertising ist in den Köpfen der meisten Unternehmen immer noch das Non-Plus-Ultra. Ganze Marketingabteilungen gehen davon aus, dass die kurzen Werbespots innerhalb des Videokontextes für eine höhere Zuschauerakzeptanz, mehr Aufmerksamkeit sorgen und Zielgruppen erreichbar erscheinen lassen, welche über TV-Spots schon längst nicht mehr angesprochen werden. Auch kommt schnell das Argument auf, dass Instream-Ads den User eher an einen Werbespot, wie im Fernsehen erinnern, welcher in der klassischen Werbepause eingespielt wird, getreu dem Motto: Bekanntes wirkt – ein klarer Video Marketing Vorteil!
Darüber hinaus wird oft für Online-Advertising das Material vorhandener TV-Spots genutzt. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen … oder vielleicht doch nicht? Schließlich hat der User, ganz im Gegensatz zur TV-Werbung, die Möglichkeit, die Online-Werbung nach einer Laufzeit von fünf bis acht Sekunden mittels Skip-Button zu beenden. Ein erster Nachteil?!
Vielleicht. Dennoch ist der „Run“ auf Instream-Werbung ungebremst – mit Folgen: Die Preise sind unverhältnismäßig hoch. Ohne Private Deals sind Werbeplätze selten bis überhaupt nicht verfügbar.
Wer bisher am meisten von der Knappheit an Inventar bei gleichzeitig hoher Nachfrage profitiert, sind vor allem die Publisher und Vermarkter, die sich ihrer komfortablen Situation zweifelsohne bewusst sind – und demnach wenig Bereitschaft zu einem progressiveren Umgang mit den Schwierigkeiten des Video-Markts zeigen.
Was fehlt, ist ein einheitlicher technischer Standard von Online-Videowerbung. Damit wäre allen geholfen. Seit vielen Jahren fordern Advertiser und Agenturen daher statt Dynamik klare Fronten. Dennoch scheint eine technische Standardisierung noch immer in weiter Ferne zu liegen.
Durch die bislang fehlende technische Standardisierung haben Werbetreibende meist einen großen Nachteil: Eine unzureichende Viewability- und Performance-Messung der Video Werbung, was mit der Verbreitung des veralteten, uneinheitlichen VAST-Standards zusammenhängt. Eigentliches Ziel des 2008 entwickelten Video Ad Serving Templates war es, ein Standardskript zu etablieren, dass es erlauben sollte, Videowerbung in den unterschiedlichen Playern der Publisher abspielen zu können. Damit sollten auch für Werbetreibende gewährleistet werden, dass ihre Instream-Ads wirklich „laufen“.
Mit steigendem Bedarf an Video-Content wurde der Anspruch an die Funktionen deutlich höher und VAST konnte nicht mehr mithalten. Bahn frei für VPAID. Durch die bessere Messbarkeit hatte der Videoplayer Ad-Serving Interface Definition klar die Nase vorn – eigentlich!
Die Krux an der Geschichte: Während Werbetreibende mit VPAID deutliche Vorteile genießen, wird von Vermarktern der VAST-Standard bevorzugt, da das Werbemittel nicht aus externen Quellen, sondern direkt vom Adserver des Publishers ausgespielt werden kann.
Lange ließ VAST 4.0 nicht auf sich warten und bot die Möglichkeit zur Einbindung von Viewability-Messtools an, die serverseitige Einspielung der Werbemittel auf Publisherseite und ein attraktives Tool für ein verbessertes Tracking auf Nachfrageseite. Klingt in der Theorie gut, jedoch findet der neue Standard hierzulande kaum Anwendung und es wird großzügig auf VAST 2.0 zurückgegriffen. Resultat: Keine Messbarkeit, was nun nicht wirklich als Video Marketing Vorteil deklariert werden kann.
So stellt es sich dar, dass zwar rund 30 % des deutschsprachigen Video-Werbeinventars über die transparentere VPAID-Technologie erreichbar sind, allerdings 40 % noch immer auf dem VAST 2.0-Standard von 2010 basieren, während über VAST 4.0 aktuell nur etwa zwei Prozent des Inventars nutzbar sind.
Hinzu kommt, dass hochfrequentierte Streaming-Plattform, wie twitch.tv, etwa bei der Vermarktung ihres Werbeinventars grundsätzlich kein Targeting auf der Basis von Userprofilen anbieten und nur vage Angaben der allgemeinen Zielgruppe zulassen. So mangelt es Advertisern und Agenturen an verlässlichen Daten zur Entwicklung und Optimierung von Werbestrategien und zur Messbarkeit von Kampagnenzielen.
Outstream-Formate werden im Gegensatz zu Instream-Werbung als Video in einem redaktionellen Content eingebunden. Sobald der User auf der Webseite nach unten scrollt, taucht das Video zwischen den Inhalten auf. Scrollt der Nutzer weiter nach unten, wird der Werbespot beendet.
Initiator und Erfinder der Outstream-Werbung ist das Unternehmen Teads. Deutlich wird schnell die veränderte Positionierung der Outstream-Vermarkter im Vergleich zum Instream-Markt: Es wird ein überdurchschnittliches Angebot an Online-Videowerbeflächen bereitgestellt, welches die hohe Nachfrage locker bedienen kann. Ein großer Vorteil eines effizienten Video Marketings, nicht nur aus preislicher Sicht.
Und Outstream-Werbung wirkt: Bei einer Marktforschungsstudie des Unternehmens fand man heraus, dass diese zu 60 % mehr Mehrwert schafft als ein Instream-Format, was daran liegt, dass die Einbettung des Videos in einem für den User ohnehin schon relevanten Beitrag erfolgt. Auch AdBlocker lassen sich im Übrigen leicht umgehen.
Teads selbst vertreibt grundsätzlich ein VPAID-gestütztes Inventar, während andere Outstream-Publisher in großen Teilen auf VAST 4.0 setzen. Mit Einsatz der transparenteren Technologien ermöglicht dies Werbetreibenden und Agenturen eine garantierte Messbarkeit. Aus Advertiser-Perspektive könnte sich der technische Background des Outstream-Inventars gegenüber Instream daher mittelfristig zum interessanteren Produkt und zur attraktiveren Basis für datengetriebenes Marketing und einen programmatischen Ansatz entwickeln.
Wir bei klaro sind uns sicher, dass beide Formate in der Zukunft eine große Rolle spielen werden. Wichtig sind bei dem Hype um Instream-Werbung nicht die Möglichkeiten und das Potenzial von Outstream-Formaten zu verpassen – vor allem ist aber entscheidend aber ist, dass gewählte Video-Produkte zum Kunden passen und ein smarten Video Marketing immer flexibel bleiben muss. Wir bei klaro haben uns bewusst dafür entschieden, unseren Kunden eine smarte und zeitgleich bodenständige Beratung anzubieten, welche es ermöglicht, kreativ, wertschätzend und dennoch klar(o) zu sein.
Im Fokus steht vor allem eine vertrauensvolle Beziehung, welche bedingt, dass wir unser Expertenwissen mit dem Wünschen und Vorstellungen unserer Kunden vereinen: Sollte ein Kunde auf einem Inventar werben, dessen Publisher noch den veralteten VAST-Standard nutzt, klären wir z.B. über die damit einhergehenden Einschränkungen hinsichtlich der Messbarkeit auf. So kann der Kunde eine informierte Abwägung hinsichtlich seiner Prioritäten vornehmen. Fair? klaro!